Plastic revive, for life!
Die Bedeutung des Recyclings von Plastik und die Verwendung von recyceltem Plastik als Rohstoff sind entscheidende Schritte zur Bewältigung der Umweltauswirkungen von Kunststoffabfällen.
Plastikmüll stellt in Entwicklungsländern eine akute Herausforderung dar, die weitreichende Probleme für Umwelt und Gesellschaft mit sich bringt. Oftmals fehlen in diesen Regionen angemessene Infrastrukturen für die Entsorgung und das Recycling von Plastikabfällen. Als Folge landen große Mengen Kunststoff in den öffentlichen Räumen oder auf brachliegenden Flächen, wodurch ökologische Schäden entstehen. Die unkontrollierte Entsorgung von Plastikmüll hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Biodiversität und die Ökosysteme, sondern gefährdet auch die Gesundheit der Bevölkerung. Die Bekämpfung von Plastikmüll in Entwicklungsländern erfordert daher nicht nur lokale Initiativen zur Abfallwirtschaft, sondern auch internationale Unterstützung, um nachhaltige Lösungen zu implementieren und die Auswirkungen auf Menschen und Umwelt zu minimieren.
Plastikfresserfische
Hinter dem Namen Plastikfresserfisch versteckt sich eine Metallkonstruktion in Fischform um die Schülerinnen und Schüler in der Region Thíes und darüber hinaus zum Sammeln des Plastikmülls zu ermutigen. Die Plastikfresserfische werden von einem lokalen Metallbauer hergestellt. Sie werden in Schulen in der Region Thíes und darüber hinaus von TOOLS FOR LIFE und unseren Partnern aufgestellt.
Der erste Plastikfresserfisch steht auf dem Schulhof der Realschule Ngollar. Die Schülerinnen und Schüler sammeln dort aktiv den Plastikmüll auf dem Schulhof und bringen sogar schon den Müll von unterwegs und von Zuhause. Karou, ein engagierter Unternehmer holt das gesammelte Plastik ein und vergütet der Schule einen festgelegten Preis pro Kilogramm. Das gesammelte Plastik dient als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Rezyklat, aus dem wiederum Schläuche für die Tröpfchenbewässerung von Feldern produziert werden.
In der Realschule Ngollar wird der Plastikfresserfisch alle 2-3 Wochen geleert. Der gesammelte Müll hat dabei ein Gewicht von um die 75 Kilogramm, und wird vom Unternehmer für 50 CEFA (ca. 7,5 Cent) pro Kilogramm gekauft und kann zu ca. 400 Meter Schlauch verarbeitet werden. Das so erworbene Geld kommt direkt der Schule zugute. Der Schuldirektor plant, mit dem eingenommenen Geld ein Fußballtor zu bauen.
Um mehr über die Weiterverarbeitung des Plastiks zu erfahren, besuchen die Schulen die Firma von Karou. Dieser Kreislauf zeigt, wie lokale Initiativen und Bildungseinrichtungen wie die Realschule im Dorf Ngollar gemeinsam dazu beitragen können, den Plastikabfall zu reduzieren und nachhaltige Lösungen für die Wiederverwendung des Materials zu schaffen.
Fazit
Recycling und die Nutzung von recyceltem Plastik sind entscheidend im Kampf gegen Umweltauswirkungen von Kunststoffabfällen. Plastikmüll bedroht die Natur, gefährdet die Tierwelt und verursacht langfristige Schäden. Besonders in Entwicklungsländern fehlen oft Recycling-Infrastrukturen, was zu ökologischen Schäden und Gesundheitsrisiken führt. Unsere Maßnahmen umfassen den Einsatz von "Plastikfresserfischen" in Schulen, die Schüler zur Müllsammelaktion motivieren. Der gesammelte Plastikmüll wird von einem Unternehmer abgeholt, der die Schule dafür entlohnt. Das gesammelte Plastik wird als Rohstoff für Recyclat verwendet, das wiederum in Bewässerungsschläuchen Verwendung findet. In der Realschule Ngollar zeigt sich der Erfolg: Schüler sammeln aktiv Müll, der Verkaufserlös kommt der Schule zugute, und der Schuldirektor plant den Bau eines Fußballtores. Die Wechselwirkung zeigt, dass lokale Initiativen und engagierte Unternehmer zusammenarbeiten können, um die Menge an Plastikabfall zu verringern und nachhaltige Lösungen zu unterstützen.
Hintergrund
Die Wiederverwendung von Plastik durch Recycling, Upcycling und Downcycling trägt auf verschiedene Weisen zum Klimaschutz bei. Dies beinhaltet die Einsparung von Rohstoffen, insbesondere Erdöl, durch die Reduzierung des Bedarfs an neuen Materialien. Das Recycling ermöglicht zudem eine Energieeinsparung, da recyceltes Plastik in der Regel mit geringerem Energieaufwand verarbeitet wird als die Herstellung von neuem Plastik aus Rohöl. Die Vermeidung der Verbrennung von Plastikabfällen oder deren Deponierung trägt zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei. Upcycling und Downcycling fördern die Kreislaufwirtschaft, indem sie die Lebensdauer von Plastikprodukten verlängern und die Idee der effizienten Ressourcennutzung unterstützen. Insgesamt helfen diese Maßnahmen, den ökologischen Fußabdruck von Plastik zu verringern und einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu fördern, was positive Auswirkungen auf den Klimaschutz hat.