Bildung, Wasser, Frauenförderung - Ngollar

Ausgangssituation

Das Dorf Ngollar mit 4.620 Einwohner (2018) liegt 18 km nördlich von Thiès, der Hauptstadt der gleichnamigen Region. Die Bevölkerung lebt überwiegend von Landwirtschaft und Viehzucht. Es existiert keine staatliche Infrastruktur (Wasser, Energie).

Während der Trockenzeit suchen viele Einwohner Arbeit in den Städten. Manche Frauen betreiben in dieser Zeit Geflügelzucht oder suchen sich andere Arbeiten, um Einkommen zu generieren. Das Geld verwenden sie, um Nahrungsmittel zu kaufen und die Schulgebühren für ihre Kinder zahlen zu können.

Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und die Versorgung des Viehbestandes mit Wasser ist äußerst schwierig. Das nördliche Senegal gehört klimatisch zur Sahelzone, die durch eine lange Trockenperiode von 9–10 Monaten geprägt ist. Ohne Wasser bleibt den Hirten nur die Wanderweidewirtschaft und die Menschen sind gezwungen, die Region zu verlassen.

Jugendliche, die nicht zur Schule gegangen sind oder sehr früh die Schule verlassen haben, ziehen oft auf der Suche nach Arbeit in die Städte. Junge Frauen kann dies in eine sehr schwierige Situation bringen (frühe Schwangerschaft, Prostitution).

Vor allem die Frauen in Ngollar setzen sich für eine Verbesserung der Lebensbedingungen ein. Ihnen ist es gelungen, mehrere Gruppen und Vereinigungen zu gründen, wirtschaftliche und soziale Aktivitäten zu initiieren und so kleine Netzwerke gegenseitiger Hilfe und Solidarität zu schaffen.

Ihre Aktivitäten sind jedoch durch mangelnde Finanzierung und Bevormundung begrenzt, und sie brauchen Unterstützung, um ihr Entwicklungspotenzial ausschöpfen und auf ihre Autonomie hinarbeiten zu können.

Unsere Maßnahmen

Die Einwohner des Dorfs Ngollar wollen ihre Situation verbessern. Das unterstützen wir und bieten „Hilfe zur Selbsthilfe“. Deshalb fördert TOOLS FOR LIFE das Schul- und Agrar-Frauen-Projekt.

Im Rahmen des Schulprojekts soll das Schulgebäude renoviert und ein dazugehöriges Verwaltungsgebäude gebaut werden. Außerdem wird die Schule umzäunt. Der Zaun verbindet die Gebäude und schafft einen Schulhof. So wird verhindert, dass die freilaufenden Kühe und Ziegen nicht den neu angelegten Schulgarten zerstören. Ebenfalls werden die sanitären Anlagen der Schule erweitert und ein Raum für Erwachsenenbildung umgebaut.

Das Agrar-Frauen-Projekt umfasst den Bau eines Brunnens und einer Bewässerungsanlage für das Feld einer Frauenkooperative. Laut aktueller Studien tragen Frauen mehr zur nachhaltigen Entwicklung von Dorfgemeinschaften bei. Bei Frauen-Agrarprojekten wird Frauen ein Stück Land mit Bewässerung zur langfristigen Bestellung zu Verfügung gestellt und sie werden dabei unterstützt, eine Kooperative aufzubauen Durch eine fortgeschrittene Tröpfchenbewässerung wird der Wasserverbrauch niedrig gehalten. Dabei werden Schläuche auf dem Feld verlegt, die in regelmäßigen Abständen Auslässe haben und so zielgenau mit geringen Wassermengen die Felder bewässern. So können die Frauen der Kooperative auch in der Trockenzeit Lebensmittel anbauen und verkaufen.

Aktuelle Situation

Die Projekte wurden erfolgreich abgeschlossen. Die Schulgebäude sind renoviert und ein Verwaltungsgebäude wurde gebaut. Ein Brunnen inklusive solarbetriebener Pumpe und Wasserturm sind ebenfalls fertiggestellt worden und das Gelände wurde eingezäunt. Die Felder werden mittels Tröpfchenbewässerungsanlage begossen damit die SchülerInnen mit frischen Essen versorgt werden können.

Bilder finden Sie unten in der Fotogalerie.