AzubiCamp Berlin 2024
Das AzubiCamp Berlin 2024 bot Auszubildenden eine wertvolle Plattform, um ihre Perspektiven zur beruflichen Ausbildung auszutauschen und wichtige Themen rund um die Fachkräftesicherung zu diskutieren. Finanziert wurde das Event durch die TOOLS FOR LIFE Foundation und fand in einer spannenden Atmosphäre statt. Ziel des AzubiCamps ist es, Auszubildenden eine Stimme zu geben und ihre Bedürfnisse und Wünsche zu reflektieren. Die Veranstaltung rückt insbesondere die Themen Fachkräftemangel und Ausbildungsabbrüche in den Fokus und liefert wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Ausbildung im Handwerk.
Das AzubiCamp Berlin: Ein innovativer Austausch unter Auszubildenden
Das AzubiCamp Berlin funktioniert als Barcamp, was bedeutet, dass die Teilnehmer selbst die Themen festlegen, die sie diskutieren möchten. So entsteht eine offene und flexible Atmosphäre, die den Auszubildenden die Möglichkeit gibt, ihre Anliegen direkt anzusprechen. Die Veranstaltung ermöglicht einen intensiven Austausch ohne das Beisein von Ausbildern und bildet so einen Raum für ungefilterte Meinungen und Ideen.
Ein weiteres Highlight des AzubiCamps 2024 war die Einbindung der Auszubildenden in die Organisation und Moderation der Veranstaltung. Dies stellt sicher, dass die Veranstaltung genau auf die Bedürfnisse der Auszubildenden zugeschnitten ist und die Themen relevant und aktuell sind.
Die 10 Positionen zur handwerklichen Ausbildung: Ein Überblick
Im Rahmen des AzubiCamps 2024 wurden 10 Positionen zur handwerklichen Ausbildung erarbeitet, die auf die dringlichsten Bedürfnisse und Wünsche der Auszubildenden eingehen. Diese Positionen spiegeln die Herausforderungen und Chancen wider, die die Auszubildenden in ihrer beruflichen Entwicklung sehen. Sie bieten wertvolle Anhaltspunkte für Unternehmen und Ausbildungsstätten, die Ausbildung zukunftsfähig zu gestalten.
Einige der wichtigsten Positionen im Überblick:
- Zeitmanagement – Auszubildende wünschen sich mehr Zeit für ihre Ausbildung und die Möglichkeit, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Der Wunsch nach mehr Freiräumen für eigenständiges Arbeiten ist groß.
- Wertschätzung und Anerkennung – Anerkennung für die geleistete Arbeit sowie ein Verständnis für die Bedürfnisse der Generation Z sind zentrale Themen. Dies umfasst den Wunsch nach Work-Life-Balance und digitaler Partizipation.
- Selbstständigkeit – Klare Aufgabenstellungen und Vertrauen sind entscheidend, um die Selbstständigkeit der Auszubildenden zu fördern und ihnen Raum für eigenverantwortliches Arbeiten zu geben.
- Integration und Kommunikation auf Augenhöhe – Auszubildende möchten ernst genommen werden und einen echten Beitrag zum Team leisten können. Sinnhafte Aufgaben und eine respektvolle Kommunikation sind für sie von großer Bedeutung.
- Faire Bezahlung – Die Bezahlung spielt eine entscheidende Rolle für die Motivation und das Engagement der Auszubildenden. Eine angemessene Vergütung wird als Zeichen der Wertschätzung verstanden und trägt zur Attraktivität der Ausbildung bei.
- Digitalisierung der Ausbildung – Auszubildende wünschen sich eine moderne, digitale Ausbildung, die den Einsatz neuer Technologien fördert und die Arbeit mit digitalen Medien und Tools in den Ausbildungsalltag integriert.
- Feedback und regelmäßige Kommunikation – Auszubildende wünschen sich regelmäßig konstruktives Feedback und eine offene Kommunikation, um ihre Leistung und Entwicklung zu reflektieren und gezielt zu verbessern.
- Berufsschule und Projektarbeit – Der Wunsch nach mehr praxisorientiertem Unterricht und der Integration von Projektarbeit in die Ausbildung wird immer wieder geäußert. Auszubildende wollen kreativ arbeiten und ihre Fähigkeiten in realen Projekten weiterentwickeln.
- Zukunftsperspektiven – Klare Perspektiven für die Zeit nach der Ausbildung sind für Auszubildende wichtig, um langfristig im Unternehmen zu bleiben und sich weiterzuentwickeln.
- Arbeitssicherheit – Die Gewährleistung eines sicheren Arbeitsplatzes und das Wissen um Verantwortlichkeiten ist für Auszubildende von zentraler Bedeutung. Sie wünschen sich klare Sicherheitsstandards und eine konsequente Umsetzung der Sicherheitsvorgaben im Betrieb.
Erfolgreiches AzubiCamp: Auszubildende fordern mehr Input
Das AzubiCamp Berlin 2024 war ein voller Erfolg. Mit 45 Teilnehmenden gab es einen intensiven Austausch und viele wertvolle Diskussionen zu den genannten Themen. Besonders der informelle Austausch außerhalb der Workshops wurde von den Teilnehmenden geschätzt, da er die Möglichkeit bot, weiter über ihre Ausbildung und Herausforderungen zu sprechen.
Einige Auszubildende äußerten den Wunsch nach mehr professionellem Input, etwa durch Gastredner oder Informationsmaterial. Dies könnte das AzubiCamp in Zukunft noch weiter bereichern, ohne das ursprüngliche Konzept eines offenen Austauschs zu gefährden.
Fazit: Die Zukunft der Ausbildung im Handwerk
Das AzubiCamp Berlin 2024 hat erneut gezeigt, wie wichtig es ist, die Perspektive der Auszubildenden ernst zu nehmen. Die 21 Positionen zur Ausbildung bieten wertvolle Impulse, die dabei helfen können, die Ausbildung im Handwerk zukunftsfähig zu gestalten. TOOLS FOR LIFE Foundation wird auch weiterhin den Dialog mit Auszubildenden und Unternehmen fördern, um die Ausbildung zu verbessern und den Fachkräftemangel langfristig zu bekämpfen.
Durch die gezielte Umsetzung dieser Forderungen können Auszubildende optimal auf ihre zukünftige Rolle als Fachkräfte vorbereitet werden – für eine starke Fachkräftegeneration im Handwerk.